Höchste Auszeichnung für UMG als familienfreundliches Unternehmen

Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat das „Zertifikat mit Prädikat“ vom Kuratorium der berufundfamilie Service GmbH erhalten. Dies ist das insgesamt vierte Zertifikat für die UMG und ein Qualitätssiegel für Arbeitgeber, die sich seit mindestens neun Jahren für eine strategisch angelegte, nachhaltige familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik einsetzen. Prof. Dr. Michael Peter Schön, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und ständiger Vertreter des Vorstands Forschung und Lehre der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), nahm die Auszeichnung im Namen der UMG entgegen. Das Zertifikat überreichte der Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH Oliver Schmitz im Rahmen der 27. Zertifikatsverleihung der berufundfamilie am 17. Juni 2025 in Berlin.
Die Auszeichnung belegt, welche hohe Bedeutung die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die UMG hat. Familiengerechte Arbeits-, Forschungs- und Studienbedingungen werden beständig weiterentwickelt. „Viele unserer Mitarbeitenden arbeiten im Schichtsystem, insbesondere unsere Pflegefachpersonen. Dies ist eine besondere Hürde für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Wir möchten ideale Arbeitsbedingungen schaffen, damit unsere Beschäftigten gute Leistungen erbringen und gleichzeitig auch gerne bei uns arbeiten. Die besten Fachkräfte zu gewinnen und zu halten – das ist unser Anspruch“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes und Vorstand Forschung und Lehre der UMG. Mit dem neuen Handlungsprogramm, abgeleitet aus der erfolgreichen Auditierung, könne die UMG nun ihre Strategien und Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie systematisch umsetzen. „Damit sind wir für die nächsten Jahre gut aufgestellt“, so Prof. Brück.
Der Auditierungsprozess dient dazu, die Bereiche zu identifizieren, in denen weiterhin Handlungsbedarf besteht und Lösungsvorschläge zu entwickeln – nicht nur für Familien mit Kindern. „Wir verstehen unter Familie alle Formen von Lebensgemeinschaften, in denen langfristig soziale Verantwortung für andere Personen übernommen wird. Dies umfasst auch die Pflege von unterstützungsbedürftigen Angehörigen. Wir sind sehr froh, dass wir unseren Mitarbeitenden hier ein gutes Beratungsangebot durch unser Entlassmanagement machen können. Auch das ist Vereinbarkeit“, sagt Anja Lipschik, Gleichstellungsbeauftragte der UMG.
Angebote für UMG-Beschäftigte
Seit der letzten Zertifizierung im Jahr 2021 haben das Gleichstellungsbüro und der Geschäftsbereich Personal der UMG gemeinsam einen Leitfaden speziell für Führungskräfte erstellt, der unter anderem mutterschutzrechtliche Hinweise enthält und über den Wiedereinstieg nach der Elternzeit informiert. Weitere Angebote sind eine eigene Kindertagesstätte mit ausgedehnten Öffnungszeiten und nur wenigen Schließtagen. Es besteht zudem eine Kooperation mit der Kindertagespflegebörse zur Bereitstellung einer Not- und Randzeitenbetreuung für Kinder von Beschäftigten und Studierenden, die Vermittlung von Tagespflegepersonen sowie eine Ferienbetreuung. Wer sein Kind kurzzeitig mit zur Arbeit nehmen muss, kann sich einen Spielekoffer für das Büro ausleihen oder das Eltern-Kind-Arbeitszimmer in der Bereichsbibliothek Medizin buchen. Weiterhin gibt es eine Notfallmappe, in die alle relevanten Informationen zur eigenen Person, Notfallkontakte oder ähnliches eingetragen werden können. Dieses Dokument dient als Vorsorgemaßnahme, auch für Angehörige.
In den kommenden Jahren wird die UMG vertieft an der Gestaltung der Studien- und Arbeitsbedingungen sowie an der Führung und Zusammenarbeit mit Blick auf die Unternehmenskultur arbeiten. Hierzu gehören unter anderem die Erarbeitung von Konzepten für altersgerechtes Arbeiten in der Pflege, die Entwicklung von Leitlinien für gute Führung und das Etablieren von Fortbildungs- und Informationsangeboten für Führungskräfte zum Thema private Pflegeverantwortung.
Die Zertifizierungsphasen
Das audit ist aus einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung entstanden und ist das zentrale Angebot der berufundfamilie Service GmbH.
Die UMG wird seit 2014 in Bezug auf ihre Familienfreundlichkeit überprüft. Für die alle drei Jahre stattfindenden Zertifizierungen liefert die UMG bestimmte Kennzahlen an die berufundfamilie Service GmbH. Die Zahlen umfassen beispielsweise den Anteil von im Unternehmen beschäftigten Frauen und Männern, die Teilzeitquote und Elternzeitquote sowie die verschiedenen Beschäftigtengruppen, zum Beispiel Verwaltung, Pflege- und ärztlicher Dienst. Neben den Kennzahlen fließen auch die Meinungen der Mitarbeitenden in die Vereinbarkeitsstrategie mit ein, da die Bedürfnisse je nach Beschäftigung und familiärer Situation variieren. Anhand der Kennzahlen und der Aussagen der Mitarbeitenden werden abschließend Maßnahmen formuliert und im sogenannten Handlungsprogramm festgeschrieben.
Zur Qualitätssicherung des „Zertifikats mit Prädikat“ steht in drei Jahren eine weitere Überprüfung der umgesetzten Maßnahmen an.
Das audit berufundfamilie
Zertifikate zum audit berufundfamilie wurden erstmals 1999 vergeben. Einsetzbar in allen Branchen und unterschiedlichen Betriebsgrößen, erfasst das audit den Status quo der bereits angebotenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen, entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt mit verbindlichen Zielvereinbarungen dafür, dass Familienbewusstsein in der Unternehmenskultur verankert wird. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses entscheidet ein unabhängiges, prominent mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden besetztes Kuratorium über die Erteilung des Zertifikats zum audit. Die praktische Umsetzung wird von der berufundfamilie Service GmbH jährlich überprüft. Seit 1998 wurden nahezu 2.000 Organisationen in Deutschland mit dem Zertifikat zum audit ausgezeichnet. Die berufundfamilie Service GmbH besitzt die europaweite Lizenz für das audit, das von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft – der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) – empfohlen wird. Bundesfamilienministerin Karin Prien MdB trägt die Schirmherrschaft für das audit. Weitere Informationen: www.berufundfamilie.de
Ansprechpartnerin Fachbereich:
Anja Lipschik, Gleichstellungsbüro, Telefon 0551 / 39-69335, anja.lipschik(at)med.uni-goettingen.de
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