„Es gibt saubere und weniger saubere Betten“
Karin Heine, Teamleitung und verantwortlich für die Bettenaufbereitung auf Ebene 4 und 5
Die UMG behandelt rund 65.000 stationär Patient*innen pro Jahr, welche sich auf etwa 1.500 Betten verteilen. Auf den Ebenen 4/5 im Bettenhaus 2 sind es etwa 90 Betten, die nach dem Entlassen der Patient*innen aufbereitet werden müssen. Dies gehört unter anderem zu den koordinierenden Aufgaben der Teamleitung Karin Heine, die seit 26 Jahren der UMG Klinikservice GmbH angehört. Im Gespräch haben wir hinter die patientennahe und doch -ferne Tätigkeit geschaut.
Wie sind Sie an die UMG gekommen?
„Ich bin gelernte Hotelfachfrau und habe die Ausbildung eigentlich nur gewählt, da meine Eltern einen Gastronomiebetrieb hatten. Das ich nicht in das Geschäft einsteigen möchte, ist mir aber relativ schnell bewusst geworden.
Ich habe mich dann nach meiner Ausbildung beim Hauswirtschaftsdienst (HWD) der UMG beworben und habe in der Woche vor Ostern, vor nun genau 26 Jahren, auf Ebene 6 im Bettenhaus 2 meine Zugehörigkeit zur UMG begonnen.“
Können Sie uns von Ihrem Team und Ihren Aufgaben berichten?
„Seit sechs Jahren bin ich nun Teamleiterin des besten Teams der UMG. Wir sind 21 Kolleg*innen; Kommunikation ist uns allen am Wichtigsten, denn nur so können wir ein vernünftiges Miteinander schaffen. Wir sind sozusagen für die patientenferne Patientenversorgung zuständig. Das bedeutet, wir arbeiten Hand in Hand mit der Pflege zusammen und unterstützen dabei, dass die patientennahe Versorgung reibungslos funktionieren kann. Das beginnt beim Kaffeekochen für die Station, geht weiter über die allgemeine Reinigung von Stationszimmern und endet bei der Aufbereitung der Patientenbetten.
Nebenbei sind meine Aufgaben als Teamleiterin auch typische Organisationsaufgaben. Dazu zählen Dienstpläne schreiben, Anträge ausfüllen oder das Qualitätsmanagement. Ich sitze also auch oft in meinem Büro. Bei der Aufbereitung der Betten oder generell bei den Dingen, bei denen man sich die Hände schmutzig machen muss, unterstütze ich aber täglich. Mir ist es wichtig hier nah mit meinem Team zusammenzuarbeiten. Das fördert unser Miteinander sehr.“
Wie genau werden in der UMG die Betten nach der Entlassung von Patient*innen aufbereitet?
„Immer wenn Patient*innen entlassen werden, bringen die Pflegekräfte die benutzen Betten und Nachtschränke auf den sogenannten "Potsdammer". Das ist die Fläche zwischen den Fahrstühlen in den Bettenhäusern. Wenn dort also mal benutze Betten stehen, warten die auf unsere Reinigung. Aufgrund von Infektionsschutz beginnt alles mit dem Überwerfen von einer Schürze und Handschuhen. Wir wissen ja nicht, mit was für einer Erkrankung die Patient*innen zu kämpfen hatten. Nach dem Anlegen der Schutzkleidung holen wir das Bett in unseren Reinigungsbereich. Dort wird zuerst das Bettzeug abgezogen und in die dafür vorgesehenen Wäschetruhen oder -säcken geworfen. Im Anschluss werden auch die Inlays in den jeweiligen Bereich zur Reinigung abgelegt. Die Matratze hat eine Art Gummiüberzug. Dieser lässt sich einfach reinigen und desinfizieren. Sollte eine Matratze mal stärker verunreinigt sein, also ist zum Beispiel Blut auch an den Reisverschlüssen, so reinigen wir die Matratze nicht, sondern sortieren diese aus. Im Anschluss bauen wir das Bett so auseinander, dass wir es von oben und unten und in jeder Ritze reinigen können. Nachdem dies geschafft ist, wird begonnen, das Bett wieder für die Benutzung vorzubereiten. Dafür wird ein Bettlaken, über die Matratze gelegt, genauso wie ein separater Matratzenschutz. Die bereits bezogenen Kissen und Decken werden auf dem Bett platziert und alles mit einer Plastikfolie abgedeckt. So findet das nun wieder einsatzbereite Bett den Weg in die Krankenhausflure und wartet dort auf die Abholung durch die Pflegekräfte.
Ich beziehe übrigens am liebsten die großen Kissen, ganz zur Freude meiner Kolleg*innen. (lacht)“
So schnell vom benutzen zum sauberen Bett
Wie viele Betten werden täglich von Ihnen verantwortet?
"Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Zum Wochenende hin werden es immer ein paar mehr. Zwischen drei und fast 30 Betten pro Tag sind normal. Es gibt saubere und weniger saubere Betten. Je nach Zustand kann man dann für drei Betten auch schon mal länger als für zehn Betten brauchen.“
Was schätzen Sie an der UMG besonders?
„Ich fand es toll, dass ich vor sechs Jahren intern die Chance erhalten habe, aufzusteigen und so den nächsten Karriereschritt gehen konnte. In unserem Team ist wirklich alles sehr harmonisch. Wir unterstützen uns gegenseitig, sodass auch die Arbeitszeiten im Team in einem bestimmten Rahmen und mit Abstimmungen sehr flexibel gestaltet werden können. Ich mag, dass jeder Tag anders ist und es so nicht langweilig wird. Das Verhältnis zu meinen Vorgesetzten ist super und neue Kolleg*innen bekommen eine gute Einarbeitung. Grundsätzlich fühle ich mich sehr wohl hier. Anders kann man sich eine 26-jährige Betriebszugehörigkeit auch nicht erklären.“
Gab es Momente, die Sie besonders bewegt haben?
„Ein Arzt, der die UMG verlassen hat, hat uns einen Brief geschrieben und uns darin als "die fleißigsten Mitarbeiter*innen der UMG" bezeichnet. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, solch ein Brief, aber es war schon irgendwie eine ganz besondere Wertschätzung.“
Was möchten Sie Patient*innen, Besucher*innen oder Kolleg*innen mit auf den Weg geben?
„Egal wie stressig es ist, egal wie emotional belastend eine Situation sein mag, egal in welchem Verhältnis man zu den Mitarbeiter*innen des HWDs steht – ein freundliches "Hallo" und ein Lächeln kann oftmals schon sehr viel bewegen.“
Dann sagen wir, trotz des Endes dieses Interviews, einmal „Hallo“ und ein aufrichtiges Dankeschön, dass Sie uns Einblicke in Ihren Arbeitsalltag gewährt haben. Man merkt: Es gibt viele kleine Rädchen, die zum reibungslosen Ablauf in der UMG beitragen …
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