Lehren und Lernen im STÄPS
Nima Gholamzadeh Biji, Zahnarzt und Humanmedizin-Student
Nima Gholamzadeh Biji ist ein Tutor der besonderen Art im STÄPS (Studentisches Trainingszentrum Ärztlicher Praxis und Simulation). Nach dem abgeschlossenen Zahnmedizinstudium begann er das Studium in Humanmedizin - beides an der UMG. Beim Gespräch mit ihm könnte man allerdings auch denken, dass er Mitarbeiter der UMG-IT sein könnte.
Mit einer Seelenruhe und mit viel Fachwissen stellt er das STÄPS vor, erläuterte jedes Käbelchen, das Videoschnittprogramm und den groben Aufbau der Räumlichkeiten. Von dieser Expertise und einem hohen Engagement konnten seine Kommiliton*innen in den vergangenen Wochen mehrfach profitieren. Intrinisische Motivation ist der Schlüssel, denn: Seine Interessen konnte er kombiniert in seiner studentischen Hilfstätigkeit einbringen.
Wir fragen uns, wie passt das alles zusammen?
Als FSJler (Freiwilliges soziales Jahr) beim Rettungsdienst hat er seine Leidenschaft zur Medizin entdeckt. Das FSJ hat er verlängert und so hatte er immer mehr prägende Einblicke bekommen und der Wunsch nach einem Medizinstudium wuchs. Zuvor stand ein mögliches Informatik-Studium im Raum. Auch über eine Ausbildung als Veranstaltungstechniker, um das Geschäft der Familie für Video- und Veranstaltungstechnik zu übernehmen, wurde nachgedacht. Doch es wurde letztlich 2012 das Zahnmedizinstudium. Mit der Bewerbung als Tutor im STÄPS im Frühjahr 2020 und den neuen Pandemie-Herausforderungen konnte er nun sein Studium mit einigen seiner Kompetenzen und früheren Berufsideen kombinieren. Das klingt perfekt.
Studentisches Trainingszentrum Ärztlicher Praxis und Simulation - kurz STÄPS
Das STÄPS ist ein von Studierenden konzipiertes und ärztlich geleitetes Lernzentrum (Skills-Lab).
Im Vordergrund stehen die Tutorien, in denen studentische Tutorinnen und Tutoren ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen in über 150 Terminen pro Semester wichtige ärztliche Fertigkeiten vermitteln. Jedes Tutorium besteht aus einem einleitenden theoretischen und einem sich daran anschließenden praktischen Teil, in dem die erlernten Kenntnisse angewandt und unter Anleitung geübt werden. Die Teilnahme ist freiwillig.
Wie sind die Tutorien im STÄPS organisiert?
Zu den Hauptaufgaben des medizinischen Video-IT-Experten gehört im STÄPS die Vorbereitung und Durchführung von Tutorien. Jedes Tutorium besteht dabei aus ca. 3 bis 6 Tutor*innen und einer*m Teamleiter*in. Dadurch können mehrere Termine im Semester gewährleistet werden. Derzeit gibt es im STÄPS um die 25 verschiedenen Tutorien, in denen die angehenden Mediziner*innen vor allem praktische Erfahrungen sammeln können. Im Moment schauen zwei Tutor*innen vier Studierenden bei den verschiedenen medizinischen Untersuchungen oder Handgriffen über die Schulter. Nima Gholamzadeh Biji ist zum Beispiel verantwortlich für das Tutorium „Nähen und Knoten“. Außerdem ist er auch bei dem HNO- sowie OP-Knigge-Tutorium als Ansprechpartner dabei.
Digitalisierte Lehre an der UMG
Neben dem eigentlichen Plan, Tutorien zu halten, ist Nima Gholamzadeh Biji auch in die Projekte rund um die Digitalisierung der Lehre hineingerutscht. Aufgrund der Pandemie fanden die wenigsten Veranstaltungen noch in Präsenz statt. Neue Ideen mussten entwickelt werden und so wurden die ersten Vorlesungen aufgenommen und zu kleinen Videos geschnitten. Knapp ein Jahr hat es gedauert, bis das Team um Susanne Borgmann, Mitarbeiterin im Bereich Medizindidaktik im STÄPS, die 1.000 Video-Marke geknackt hat. An sehr vielen davon war auch der 29-jährige Wahl-Göttinger beteiligt.
Von Video zu Video sei man professioneller geworden und wusste, welche Fehlerquellen man durch ein ordentliches Briefing aller Beteiligten vermeiden konnte, so Gholamzadeh Biji. Hier war eine gute Zusammenarbeit mit den Dozent*innen immer die Grundvoraussetzung. Im Zusammenspiel konnte so auch die Lehre in Pandemiezeiten weiterlaufen.
Unterschied vom Beginn der Pandemie zu jetzt
In den letzten Monaten sind viele Veranstaltungen ausgefallen oder waren online verfügbar, sodass die Zeit der Medizinstudierenden sehr frei eingeteilt werden konnte. Davon hat auch Nima Gholamzadeh Biji profitieren können. Im STÄPS hatten die Mitarbeiter*innen viel mehr freie Kapazitäten – davon muss jetzt jeder wieder ein Stück zurückziehen. Neben den Tutorien bleibt daher auch weniger Zeit, um das Pensum an Aufnahmen von Vorlesungen halten zu können.
Auch der Tag von Nima Gholamzadeh Biji hat eigentlich nur 24 Stunden
Neben dem Studium und der Tätigkeit im STÄPS ist der "Tausendsassa"-Gholamzadeh Biji auch noch in der AG-Austausch aktiv. Dies ist eine Studierendenvertretung, die sich um den studentischen Austausch von Medizinstudierenden kümmert. Für den bilateralen Austausch können Göttinger Mediziner*innen für eine einmonatige Famulatur ins Ausland und ausländische Mediziner*innen eine Famulatur in Göttingen absolvieren. Über die Fachschaft können Sie zu der Arbeitsgemeinschaft weitere Informationen erhalten, wenn Sie an einem Auslandsaustausch oder zum Mitwirken in der AG interessiert sind.
Am Ende des Interviews fragen wir uns selbst, wieviel Zeit man an einem 24 Stunden Tag eigentlich hat. Nima Gholamzadeh Bijis Tag scheint irgendwie mehr als 24 Stunden zu haben …
Vielen Dank, dass Sie auch dieses Interview in Ihren Tagesablauf unterbekommen haben. Wir waren begeistert, wie engagiert sich die Studierenden der UMG für einander einsetzen. Weiter so und alles Gute für Ihre Zukunft!
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