B-FAST: Angewandte Surveillance und Testung
Nationales Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin (NUM)
Infektionssurveillance beschreibt die systematische Sammlung, Analyse, Bewertung und Verbreitung von Gesundheitsdaten zum Zweck der Planung, Durchführung und Bewertung von Maßnahmen zur Krankheitsbewältigung. Unterschiedliche Test und Surveillancestrategien sollen mittels Literaturrecherche, Befragungen und Erprobung in vier Anwendungsbereichen verglichen werden.
Grundlage für die Steuerung und Eindämmung in einer Pandemie ist das Wissen um Infektionen und Übertragungen. Dazu bedarf es effektiver und verhältnismäßiger Test- und Überwachungsstrategien für verschiedene Bevölkerungsgruppen, die Daten zur Früherkennung von COVID-19-Infektionsketten liefern.
Was ist das Ziel?
In dem Verbundprojekt B-FAST soll gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) eine technische Plattform entwickelt werden. Ziel ist es, Informationen und Erkenntnisse zum Pandemiegeschehen strukturiert zu sammeln und zu vernetzen.
Test- und Überwachungsideen werden dafür in verschiedenen Anwendungsbereichen erprobt und bewertet. Neben Stichproben aus der Bevölkerung gehen Daten aus Risikobereichen, wie Krankenhäusern, Seniorenheimen, Schulen und KiTas sowie Kultur- und Sportstätten, in die Untersuchung ein. Ein interoperables Überwachungstool soll entwickelt und erstetabliert werden. Es soll helfen, die Zusammenhänge zwischen Infektionskennwerten besser zu verstehen und nosokomiale und berufs-assoziierte Infektionen zu vermeiden. In enger Kooperation mit dem RKI und anderen nicht universitären Partnern werden Daten zu Infektionen, klinischen Krankheitsbildern, Nachweis von Infektionserregern in Tierhaltung und Lebensmittelketten mit den Patientendaten vernetzt und sektorenübergreifend bewertet. Alle Ergebnisse fließen unmittelbar translational in aktuelle Strategien ein. Auf einer Informationsplattform werden sie mit Empfehlungen zu geeigneten Surveillance- und Teststrategien allen Universitätsklinika, anderen Krankenhäusern, dem öffentlichen Gesundheitsdienst und Entscheidungsträgerinnen und -trägern zur Verfügung gestellt.
Wer ist beteiteiligt?
In B-FAST kommen Expert*innen aus den Gebieten der Bioinformatik, Statistik, Virologie, Immunologie, Krankenhaushygiene, Infektiologie, Medizininformatik, Strömungsphysik und der Gesundheitswissenschaft zusammen, um eine optimale Surveillancestrategie zu entwickeln und bundesweit zu etablieren. Neben den Universitätskliniken Köln und Göttingen sind an dem Verbundprojekt des Netzwerks deutschlandweit weitere 23 Universitätskliniken beteiligt.
Zusammen mit der Universitätsklinik Köln (Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Professor für Innere Medizin / Klinische Infektiologie) koordiniert Prof. Dr. Simone Scheithauer, Direktorin des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektiologie der UMG, das Verbundprojekt „B-FAST“ des Netzwerks. In diesem bundesweiten Forschungsnetz „Angewandte Surveillance und Testung“ sollen geeignete Grundlagen entwickelt werden, um die Corona-Pandemie besser steuern und eindämmen zu können.
Um eine breite Anwendbarkeit und Akzeptanz der B-FAST Surveillance Plattform zu erreichen, werden weitere Partner frühestmöglich in das Netzwerk eingebunden. Dies umfasst Mitglieder der Koordinationsgruppen anderer Verbundprojekte des Netzwerks Universitätsmedizin, weitere Universitätsklinika, kommunale Einrichtungen und Institutionen sowie andere Akteure im deutschen Gesundheitssystem. Dabei wird eine begleitende ökonomische Betrachtung auch die Wirtschaftlichkeit einer zukünftigen nachhaltigen Etablierung der B-FAST Surveillance Plattform adressieren und die notwendigen Finanzierungskonzepte erarbeiten.
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