German Design Award für neues Orientierungssystem an der Universitätsmedizin Göttingen
(umg) Das Orientierungssystem für die Neubauten der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ist mit dem international bekannten German Design Award ausgezeichnet worden. In den Kategorien „Excellent Architecture” („Ausgezeichnete Architektur“) und „Signage and Wayfinding” („Beschilderung und Wegweisung“) erhielt das Konzept das Prädikat „Winner 2024“. Die offizielle Preisverleihung fand am Freitag, dem 26. Januar 2024, in Frankfurt am Main statt.
In ihrer Begründung lobt die Jury des German Design Awards die Verbindung zwischen analogen Wegweisern und digitalen, barrierefreien Infopoints. Das Konzept sei ein sorgfältig durchdachtes und logisch nachvollziehbar aufgebautes System. Gesuchte Abteilungen wären damit leicht und schnell auffindbar.
Ob auf der Straße oder in öffentlichen Gebäuden: Orientierungssysteme sind ein wichtiger Bestandteil in unserem täglichen Leben, denn sie begegnen uns überall. Auch bekannt unter dem Begriff Signaletik, vom französischen „signal“ für Zeichen und „étiquette“ für Etikette, dienen sie der räumlichen Orientierung von Menschen – vom Bahnhof bis zum Supermarkt. Zeichen, Symbole, Schilder und Bildschirme leiten durch neue unbekannte Bereiche und sind, im besten Falle, durch die*den Betrachter*in leicht verständlich und nutzbar. Dabei ist Signaletik mehr als ein reines Beschilderungssystem.
So umfasst das prämierte Konzept ein Informations-, Orientierungs- und Leitsystem. Es zeichnet sich durch die intelligente Verknüpfung von analogen und digitalen Elementen aus und verbindet Bildschirme mit einfachen, intuitiv verständlichen Leitelementen wie Schildern oder Infotafeln. Eine auf den ersten Blick simple Zeichensprache schafft Klarheit, was sich hinter welcher Tür verbirgt oder welcher Weg eingeschlagen werden muss, um zum gewünschten Ziel zu kommen.
„Die Auszeichnung mit dem German Design Award bestätigt unsere Entscheidung für ein innovatives, nachhaltiges und übersichtliches Orientierungssystem auf dem Campus der Universitätsmedizin Göttingen. Die intensive Arbeit des Teams über viele Monate hinweg hat sich gelohnt. Wir sind überzeugt, dass das Signaletik-Konzept unseren Patientinnen und Patienten sowie unserer Besucherinnen und Besucher in Zukunft einen eingängigen Weg durch die Neubauten und das Gelände des UMG-Campus gewährleistet“, sagt Prof. Dr. Lorenz Trümper, Vorstand Krankenversorgung der UMG.
Das Orientierungssystem entstand in einem mehrköpfigen Team aus Kolleg*innen verschiedener Bereiche der UMG in Zusammenarbeit mit dem Design- und Architekturbüro Beate Kling GmbH. Ebenso flossen die Erfahrungswerte und relevanten Perspektiven von Schwerbehindertenvertretung und Feuerwehr in das Konzept mit ein. Mehrere Entwürfe wurden in monatelanger Abstimmungsarbeit entwickelt, überprüft und wieder verworfen bis das finale Konzept gefunden war. Besonderen Wert wurde auf die Lesbarkeit für seheingeschränkte Menschen gelegt.
In einem umfangreichen Katalog legt das Konzept alle Regeln fest, nach denen die Signaletik angewandt werden soll. Hier wird detailgenau das Masterdesign erklärt, also beispielsweise welche Schriftart, Schriftgröße, Farbe, Piktogramm wann und wo verwendet werden darf. Zudem enthält ein Elementkatalog klare Vorgaben, welche Medientechnik verwendet werden soll – wie groß darf der Bildschirm sein, wie hoch die Infostele. Nur anhand dieser klaren Handlungsempfehlungen kann eine Einheitlichkeit über Jahrzehnte gewährleistet werden, die zuletzt dem Nutzer bei der Orientierung verlässlich überall auf dem Gelände und in den Gebäuden hilft.
Als Pilotprojekt ist das neue Orientierungssystem bereits im 2023 eröffneten „Heart and Brain Center Göttingen“ (HBCG) umgesetzt worden. In allen Neubauten auf dem UMG-Campus soll das Signaletik-Konzept zukünftig Anwendung finden – zunächst in der Baustufe 1, dem Operativen Zentrum und dem Herz-, Neuro- und Notfallzentrum, als auch in der Baustufe 2, dem Eltern-Kind-Zentrum, dessen Fertigstellung für 2030 geplant ist.
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