IMMUNEBRIDGE: Immunantworten gegen SARS-CoV2 bei Risikogruppen in den Notaufnahmen und in der Allgemeinbevölkerung
Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)
Viele Expert*innen rechnen mit einer neuen SARS-CoV-2-Infektionswelle im Herbst/Winter 2022. Das Wissen um die Grundimmunität der Bevölkerung gegen das SARS-Coronavirus-2 durch Impfung oder nach durchgemachter Infektion ist dabei ausschlaggebend für die Einschätzung der zu erwartenden Auslastung von Krankenhäusern und Intensivstationen während dieser Welle.
Die Datenlage zum Immunschutz hinsichtlich SARS-CoV-2 in Deutschland war im Frühjahr 2022 unklar. Zu diesem Zeitpunkt waren rund 23,5 Millionen Menschen von COVID-19 genesen, aber die Dunkelziffer der nicht erfassten Fälle wird je nach Zeitpunkt in der Pandemie um das 1,5- bis 4-fache höher geschätzt. Zudem waren 69,4 Millionen Menschen, das heißt 85 Prozent der Bevölkerung, geimpft. Nach Schätzungen auf Grundlage von Umfragen müsste diese Zahl aber ebenfalls deutlich höher liegen.
IMMUNEBRIDGE ist eine Erweiterung des NUM-Projekts NAPKON 2.0 (Nationales Pandemie Kohorten Netz 2.0).
Was ist das Ziel?
Es ist das Hauptziel von IMMUNEBRIDGE, Daten zur Immunitätslage in der allgemeinen Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.
Zu diesem Zweck wird im Rahmen einer Querschnittsstudie in der Allgemeinbevölkerung das Vorhandensein von SARS-CoV-2-Antikörpern stichprobenartig untersucht. Auf diese Weise wird ein Gesamteindruck über den Immunstatus in der Bevölkerung gewonnen beziehungsweise Bevölkerungsgruppen ohne Impfung oder Immunantwort identifiziert. Diese Ergebnisse werden mit Studiendaten bereits bestehender Patient*innengruppen ergänzt, die zum Beispiel nach besonderen Ereignissen, wie Super-Spreading-Events, und zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Pandemie entstanden sind. Das Zusammenführen dieser Daten ermöglicht eine genauere Abschätzung des Immunitätsverlaufs und somit eine bessere Vorbereitung auf die nächste Welle.
Die erhobenen Daten sollen Wissenslücken schließen, umfangreichere Informationen für Analysen und Abschätzungen zum künftigen Pandemieverlauf sowie weitere Erkenntnisse zur stationären Versorgung bei COVID-19 liefern.
Wer ist beteiligt?
Die Koordination von IMMUNEBRIDGE übernehmen die Universitätskliniken Bonn, Prof. Dr. Hendrik Streeck, und Göttingen, Prof. Dr. Sabine Blaschke, Ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).
Insgesamt sind zehn Universitätskliniken sowie drei pädiatrische Kliniken an dem Vorhaben beteiligt.
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- Telefon: +49 551 3968621
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- E-Mail-Adresse: sabine.blaschke(at)med.uni-goettingen.de
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