Europäische Struktur- und Investitionsfonds (ESIF)
Als einer von fünf Strukturfonds der Europäischen Union gehört der Europäische Fonds für regionale Entwicklung zu den wichtigsten Förderinstrumenten zur Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts zwischen den Mitgliedsstaaten in Europa.
Folgende EFRE-Projekte wurden in der vergangenen Förderperiode an der UMG gefördert
DEFEAT CORONA – Dr. Frank Müller, Institut für Allgemeinmedizin
Principal Investigator: Dr. Frank Müller
Projekttitel: DEFEAT Corona - TP UMG: Zurück ins Leben? Sozial- und Teilhaberekonvaleszenzen in der Vakzinära
Projektlaufzeit: 07/2021-12/2022
Einrichtung(en) UMG: Institut für Allgemeinmedizin
Weiterführende Links: Informationen zum Projekt
ETomoH&H – Prof. Dr. Carolin Wichmann, Institut für Auditorische Neurowissenschaften
Principal Investigator: Prof. Dr. Carolin Wichmann
Projekttitel: Elektronentomografie an Herz und Hirn
Projektlaufzeit: 03/2022-03/2023
Einrichtung UMG: Institut für Auditorische Neurowissenschaften
Als Teil der Reaktion der EU auf die Covid-19-Pandemie finanziert.
Informationen zum Projekt:
Die Elektronenmikroskopie hat eine sehr große Bedeutung für die Forschung an der UMG. Beantragt wird in dem Projekt „Elektronentomografie an Herz und Hirn“ ein spezielles Elektronenmikroskop, welches in der Lage ist, bis zu 800 nm dicke, in Harz eingebettete Gewebeproben bei Raumtemperatur zu durchstrahlen und 3D-Aufnahmen (Tomografie) zu erstellen. Das Projekt wird über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie (REACT-EU) finanziert. Das Mikroskop wird eingesetzt werden, um feinste Veränderungen von Zellstrukturen zu erforschen, die im Zusammenhang mit neurologischen und kardiologischen Krankheiten wie Neurodegeneration, Multiple Sklerose, Taubheit oder Herzinsuffizienz auftreten.
In den 3D-Aufnahmen können zelluläre und subzelluläre Strukturen in Nanometer-Auflösung dargestellt werden. Durch die Nutzung eines solchen Mikroskops, basierend auf der Technik der Raster-Transmissions-Elektronenmikroskopie (RTEM), können einige medizinische Herausforderungen bewältigt werden, wie beispielsweise das Verstehen früher Krankheitsanzeichen. Bevor eine Krankheit weitreichende systemische Folgen hat, können bereits feine morphologische Veränderungen vorliegen. Diese genau zu kennen, ist für das Verständnis von Krankheitsentstehung und -verlauf ausschlaggebend. So manifestiert sich z.B. Taubheit unter anderem in strukturellen Veränderungen von Synapsen im Innenohr. Ebenso sind Herzmuskelzellen komplexe Gebilde, die ein Geflecht an tubulären Strukturen besitzen, welches für eine ausreichende Versorgung mit Kalzium sorgt. Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche hängen offensichtlich mit einer gestörten Kalziumversorgung zusammen. Daher deuten Änderungen dieser Strukturen auch auf pathologische Prozesse hin und morphologische Veränderungen erlauben Rückschlüsse auf mögliche Fehlfunktionen. Folglich bedeutet die Anwendung von RTEM Tomografie für eine Vielzahl von Projekten an der UMG einen innovativen Forschungsansatz.
PraeInfekt – Prof. Dr. Simone Scheithauer, Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie
Principal Investigator: Prof. Dr. Simone Scheithauer
Projekttitel: PraeInfekt – Innovationsverbund zur Prävention aerogener Infektionen, Teilprojekt Keimbelastungsanalytik
Projektlaufzeit: 06/2021-12/2022
Einrichtung(en) UMG: Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie
Weiterführende Links: Informationen zum Projekt
SiLab – Prof. Dr. Matthias Dobbelstein, Institut für Molekulare Onkologie
Principal Investigator: Prof. Dr. Matthias Dobbelstein
Projekttitel: S3-Labor zur Forschung an SARS-CoV-2 und weiteren infektiösen Erregern
Projektlaufzeit: 04/2022-03/2023
Einrichtung UMG: Institut für Molekulare Onkologie
Informationen zum Projekt:
Das S3‐Labor dient der Erforschung von SARS‐CoV‐2 und weiteren Erregern von Infektionskrankheiten. Schwerpunkt ist die Entwicklung innovativer Therapien als anwendungsorientierte Lösungsansätze für diese globalen medizinischen Herausforderungen.
Mit dem Vorhaben soll unter der Ägide der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) am Deutschen Primatenzentrum (DPZ) ein Labor der Sicherheitsstufe 3 (BSL3, S3) zur Erforschung infektiöser Erreger mit hierfür notwendigen (Groß)Geräten ausgestattet werden. Der Schwerpunkt soll auf der Forschung an dem Coronavirus SARS‐CoV‐2, dem Erreger von COVID‐19, und an weiteren Erregern mit Pandemiepotential liegen.
Die UMG hat bisher nur ein S3‐Labor zur Diagnostik und zur Forschung an Erregern ohne gentechnologische Veränderungen. Das neu eingerichtete S3‐Labor am Deutschen Primatenzentrum (DPZ), das die UMG künftig mitnutzen kann, bietet hingegen nicht nur weit größere Kapazitäten, sondern auch die Möglichkeit der Erforschung rekombinanter Erreger an Zellmodellen. So können wir anti‐infektiöse Therapien bis zur Vorbereitung eines klinischen Einsatzes überprüfen. Beispiele sind der Einsatz von Antikörper-Fragmenten (Nanobodies) zur Neutralisation von SARS-CoV-2 (in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften) oder die Verwendung von Nukleosidanaloga gegen die Replikation von Virus-Genomen.
Das S3‐Labor dient dem Campus Göttingen zur Weiterentwicklung dieser Forschungsrichtung, um international sichtbare Beiträge zur Eindämmung gegenwärtiger und künftiger Pandemien leisten zu können.