Astrid Kruse – Betriebsleitung der Wäscherei

„Wir sitzen alle in einem Boot und haben dasselbe Ziel: Eine optimale Patientenversorgung“

Astrid Kruse ist gelernte Industriekauffrau und studierte Kulturwissenschaftlerin. Sie kam durch Zufall ins Wäscherei-Geschäft. Seit 15 Jahren ist die 60-Jährige nun schon in der UMG und leitet das Team der Zentralwäscherei aus rund 80 Personen. 

Ein typischer Arbeitstag der Heiligenstädterin beginnt in der UMG mit einem Kaffee am PC. Von dort werden die ersten E-Mails gelesen und bearbeitet. Sie geben häufig den Arbeitsablauf und den genauen Tagesplan vor, denn - soviel sei vorweggenommen - hier wird nicht nur gewaschen.

Waschen in der Universitätsmedizin

Die Wäscherei ist für die gesamte Wäscheversorgung der UMG sowie für einige Institute der Universität zuständig. Krankenhauswäsche wird als infektiöses Waschgut betrachtet, deshalb ist aus hygienischen Gründen Mitarbeiter*innen eines Krankenhauses nicht erlaubt, die Schutz- und Berufskleidung zum Waschen mit nach Hause zu nehmen.

Daher muss jede Wäsche, die im Krankenhaus getragen oder benutzt wird, in der Uniklinik bleiben und dort professionell nach RKI-Richtlinien chemothermisch aufbereitet werden. So kann sichergestellt werden, dass durch die Kleidung oder andere Wäsche keine Keimverschleppung, sowohl nach außen als auch nach innen, möglich ist. Das Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie und externe Hygiene- und Qualitätskontrollen spielen in der Wäscherei eine entscheidende Rolle.

Bis zu 16 Tonnen Wäsche pro Tag …

… fallen in der UMG an. Das ist etwa so viel, wie 3–5 ausgewachsene Elefanten auf die Waage bringen würden. Zu der Wäsche gehören nicht nur die Arbeits- und Schutzkleidung der Mitarbeiter*innen aus der Pflege oder anderen ärztlichen Bereichen, sondern u.a. auch die Kleidung, die zum Beispiel die Babys in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin tragen, die OP-Hemden der Patient*innen, die sterilen OP-Abdeckungen und die gesamte Bettwäsche. Nicht zu vergessen ist auch die Wäsche des tierärztlichen Instituts.

Die Arbeit in Corona-Zeiten

Auch die Mitarbeiter*innen der Wäscherei müssen sich immer wieder auf neue Anforderungen einstellen und Bewertungsmaßstäbe neu definieren. Im Zuge der Corona-Pandemie wurden zum Beispiel zunehmend wärmende Materialien gefragt. Gerade die Personen an den Sichtungspoints sind täglich der Zugluft der sich ständig öffnenden Eingangstüren ausgesetzt. Um Krankheitsausfälle zu minimieren, wird laufend nach den optimalen Materialien gesucht. 

Ansonsten ist durch Corona der gesamte Hygiene-Aspekt weiter in den Fokus der Menschen gerückt. Neben den Masken, die die UMG allen Mitarbeiter*innen stellt und die geltenden Hygienemaßnahmen, die auch die Angestellten der Zentralwäscherei einhalten müssen, hat sich das Arbeiten dort nur wenig geändert.

"Hier ist jeder Tag anders."

Zum Arbeitsalltag von Astrid Kruse gehört auch die Auswahl des UMG-Wäschesortiments. Dabei ist sie stets im Kontakt mit den einzelnen Bereichen, die neue Textilien benötigen. So wird bei der Auswahl auf verschiedene Aspekte geachtet: Wie ist die Haptik und Optik des Stoffes oder wie ist der optimale Schnitt und die Funktionalität der Bekleidung und ist diese für Krankenhauswäsche geeignet.

„Hier ist jeder Tag anders“, sagt Astrid Kruse über ihre Arbeit. Sie mag die Vielfältigkeit, die jeder Arbeitsalltag mitbringt. Tage mit hohem Wäscheaufkommen, Maschinenstillstand oder Personalmangel sind eine besondere Herausforderung. Und es muss darauf geachtet werden, dass schmutzige Wäsche nicht allzu lang lagert. Deswegen wurden für den 24. und 31. Dezember zum Beispiel Sondergenehmigungen eingeholt, damit die Mitarbeiter*innen der Wäscherei arbeiten können.

Private Kuscheltiere und Socken fast täglich in der Wäscherei

Ab und zu verirrt sich auch nicht-UMG-Eigentum in die Wäscherei. Neben diversen Eheringen, Schlüsseln oder anderen privaten Dingen sind beinah täglich Kuscheltiere in der Wäsche. Diese werden bei Operationen der kleinsten Patient*innen häufig gemeinsam mit der OP-Wäsche in die Wäschesäcke der Operationssäle abgeworfen. Selbstverständlich finden die Glücksbringer nach dem Waschvorgang auch wieder den Weg zu ihren kleinen Besitzern. Auch einzelne Socken sind in diesem umfangreichen Prozess von Station zur Wäscherei keine Seltenheit.

Amüsiert erzählt Astrid Kruse von UMG-Bettwäsche, die ihr im Fuerteventura-Urlaub begegnet ist und in der gegenüberliegenden Ferienwohnung ausgelüftet wurde. Zu ihren Aufgaben gehört also auch, den Wäscheschwund im Blick zu behalten und bei Bedarf, rechtzeitig neue Wäsche zu bestellen.

Patient*in steht immer im Fokus

Egal um was es geht, bei der täglichen Arbeit steht für Astrid Kruse immer der*die Patient*in im Fokus. Man könnte einen Krankenhausaufenthalt zwar nicht mit einem Hotelbesuch vergleichen, aber die UMG könne doch dafür sorgen, dass sich Patient*innen willkommen und wohlfühlen. Dazu gehört laut Astrid Kruse auch die ansprechende Qualität und richtige Farbe von Bettwäsche und Kleidung der Mitarbeiter*innen.

Bei Gesprächen mit den einzelnen Bereichen der UMG merke man, dass stets der richtige Ton bei Abstimmungen getroffen werde. Denn: „Wir sitzen alle in einem Boot und haben dasselbe Ziel: Eine optimale Patientenversorgung“.

Ein Dankeschön an ...

Aus diesem Grund möchte sich Astrid Kruse für die Nachsicht ihrer Kolleg*innen bedanken, wenn sie z.B. aufgrund von Lieferschwierigkeiten etwas länger auf neue Wäsche warten müssen. Das Verständnis und Miteinander, das ihr in all den Jahren entgegengebracht wird, ist ausnahmslos erwähnenswert. Ihre Tätigkeit in der UMG macht ihr gerade auch wegen diesen unproblematischen und kurzfristigen Absprachen mit den einzelnen Bereichen Spaß. Gemeinsam würde immer versucht werden, nach der besten Lösung für beide Seiten zu suchen.

Und nicht zu vergessen, auch ein herzliches und aufrichtiges Danke möchte Astrid Kruse an alle Mitarbeiter*innen in der Wäscherei und insbesondere den drei Teamleiter*innen Mauritia Franz, Andreas Häusler und Domenico Citta weitergeben.

Infobox

Die Wäscherei gehört als Tochter der UMG zur UMG Klinikservice GmbH. Neben der Wäscherei sind in der Tochter auch die Reinigung sowie der interne Krankentransport angesiedelt.

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