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Kontaktverfolgung an der UMG - eine wichtige Aufgabe
Sonja Poklekowski, 31, Koordinierende Leitung in der Versorgungsforschung und im Team der UMG-Kontaktverfolgung
Die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin, die nach ihrem nachgeholten Abitur noch „Gesundheitsförderung“ studiert hat, ist seit September 2017 im Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie tätig. Eigentlich kümmert sie sich im Team der Versorgungsforschung als koordinierende Leitung um verschiedene Studien … bis Corona kam.
Liebe Frau Poklekowski, was hat sich seit der Corona-Pandemie für Sie verändert?
„Seit März 2020 bin ich im Team der Kontaktermittlung für positive Fälle innerhalb der UMG tätig. Anfangs bestand unser CT-Team („Contact Tracing“ = Kontaktverfolgung) nur aus zwei Personen. Wir haben bei positiven Fällen von Mitarbeiter*innen oder Patient*innen die Kontakte nachverfolgt und informiert, um im Sinne der Patientensicherheit Transmissionen zu vermeiden und Infektionsketten zu unterbrechen.
Gleich zu Beginn der Pandemie war klar, dass man diese Aufgabe aus Kapazitätsgründen nicht allein den Gesundheitsämtern überlassen kann. Die UMG hat deshalb schnell beschlossen, hier interne Strukturen zu schaffen, um eben die Krankenversorgung nicht zu gefährden."
Wie sieht die Arbeit des „Contact Tracing“ innerhalb der UMG aus?
„Es gibt ein medizinisches Team, das sind die Ärzt*innen und es gibt das nicht-medizinische Team, indem ich zum Beispiel bin. Es war schnell klar, dass zwei Personen im nicht-medizinischen Team für den Umfang der Nachverfolgung nicht ausreichen. Wir erhalten die Kontaktlisten von positiven Mitarbeiter*innen bzw. Patient*innen und telefonieren dann die einzelnen Kontakte ab, um die Form des Kontakts nach RKI-Vorgaben zu klassifizieren. Ein Fall löst im Schnitt 15 – 20 Kontakte auf beruflicher Ebene aus; es waren tatsächlich aber schon bis zu 60 (UMG-interne) Kontakte – da telefoniert man dann wirklich den gesamten Tag.“
Wie sehr nimmt Sie die Kontaktverfolgung jenseits der eigentlichen Aufgaben in Anspruch?
„Es gab Zeiten, da habe ich zu 100 % in der Kontaktverfolgung gearbeitet. Anfangs waren es eher 120 % und wir haben jenseits aller regulären Arbeitszeiten telefoniert, weil der Bedarf einfach so hoch war. Das waren alles Kolleg*innen aus dem Institut für Krankenhaushygiene & Infektiologie. Mittlerweile haben wir flexible Strukturen entwickelt und können diese wichtige Arbeit auf rund 15 Personen innerhalb des Instituts (inkl. Rufbereitschaften) verteilen.
Wir übernehmen die Aufgaben nicht mehr komplett in Vollzeit, denn jede*r von uns hat eigentlich reguläre, andere Aufgaben, die auch weiterlaufen müssen. Das ist immer ein Spagat und man muss schauen, wie man beide Aufgabenfelder unter einen Hut bekommt.“
Was nehmen Sie aus den neuen Aufgaben Positives mit?
„Wenn ich ehrlich sein soll, war Telefonieren anfangs gar nicht mein Ding. In der aktuellen Zeit hatte man sich doch sehr an Sprachnachrichten oder Textnachrichten gewöhnt. Das Führen von Telefonaten habe ich wohl mittlerweile aber perfektioniert – auch wenn abends manchmal keine Worte mehr übrig sind. (lacht) Durch die Aufgaben im CT-Team bin ich immer auf dem Laufenden, was die aktuellen Regelungen angeht. Außerdem bin ich einfach dankbar, in diesen Zeiten eine Arbeit zu haben.“
Die Zahlen sind aktuell wieder sehr hoch – wie werden Sie Weihnachten feiern?
„Tatsächlich habe ich an Weihnachten und Silvester bis 18 Uhr Dienst. An Neujahr habe ich dann Rufbereitschaft. Ich stamme aus einer polnischen Familien und freue mich auf den Karpfen, der im Anschluss an meinem Dienst am 24.12. auf mich wartet. Da ich über das Jahr hinweg viele Feiertage frei hatte, ist diese Planung aber auch vollkommen in Ordnung für mich.“