| Presseinformation Nr. 075 / 2022

Doktorandenpreis für Göttinger Nachwuchswissenschaftler*innen

Absolvent*innen des MSc/PhD Studiengangs und der International Max Planck Research School for Neurosciences erhalten „Otto Creutzfeldt PhD Award“ für herausragende Promotionsarbeiten.

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Die beiden Göttinger Grundlagenforscher*innen Dr. Agnes Steixner-Kumar und Dr. Nikoloz Sirmpilatze wurden für ihre herausragenden Dissertationen auf dem Gebiet der Neurowissenschaften mit den „Otto Creutzfeldt PhD Award“ ausgezeichnet: (v.l.) Dr. Agnes Steixner-Kumar, Klinische Neurowissenschaften, Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin (Foto: Goldmann); Dr. Nikoloz Sirmpilatze, Funktionelle Bildgebung, Deutsches Primatenzentrum (Foto: Goldmann)

(umg) Die beiden Göttinger Grundlagenforscher*innen Dr. Agnes Steixner-Kumar und Dr. Nikoloz Sirmpilatze wurden für ihre herausragenden Dissertationen auf dem Gebiet der Neurowissenschaften mit den „Otto Creutzfeldt PhD Award“ ausgezeichnet. Agnes Steixner-Kumar erhielt den Preis für ihre Arbeit zum Thema ”Environmental and genetic correlates of neuropsychiatric diseases and the role of erythropoietin/hypoxia in the brain as potential treatment targets“. Sie hat ihre Dissertation bei Prof. Dr. Hannelore Ehrenreich in der Abteilung „Klinische Neurowissenschaften“ am Max-Plank-Institut für Experimentelle Medizin (heute: Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, City-Campus) verfasst. Nikoloz Sirmpliatze hat in der Arbeitsgruppe „Funktionelle Bildgebung“ bei Prof. Dr. Susann Boretius am Deutschen Primatenzentrum (DPZ), Leibniz-Institut für Primatenforschung promoviert. Er wurde für seine Arbeit zum Thema “Functional imaging of the anesthetized brain in primates and rodents “ ausgezeichnet.

Der „Otto Creutzfeldt PhD Award“ wird alle zwei Jahre vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 2.000 Euro dotiert und wird vom Life-Science-Konzern Sartorius gestiftet. Die Ehrung der Preisträger*innen fand im Rahmen der internationalen Fachtagung „NEURIZONS“ am Freitag, dem 10. Juni 2022, am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Faßberg-Campus statt.

Agnes Steixner-Kumar konzentrierte sich in ihrer Doktoarbeit auf zwei Hauptbereiche: Zum einen untersuchte sie die Reaktion des Gehirns auf das Hormon Erythropoetin und eine verminderte Sauerstoffsättigung (Hypoxie) anhand von scRNAseq-Daten. Ein wichtiges Ergebnis war, dass beide Faktoren – Erythropoetin und Hypoxie – die Neuroplastizität im erwachsenen Hippocampus (der Maus) koordiniert. Zum anderen hat sie anhand von Daten aus der Tiefenphänotypisierung und der Genetik des Menschen gezeigt, dass die Anhäufung von Umweltrisiken in der frühen Kindheit das Risiko für multiplen Drogenmissbrauch vor Vollendung des 18. Lebensjahres stark erhöht. Dagegen waren die Auswirkungen genetischer Varianten auf dieses Ergebnis weniger ausgeprägt.

Nikoloz Sirmpilatze untersuchte in seiner Doktorarbeit, wie eine Narkose die Gehirnaktivität bei verschiedenen Spezies beeinflusst. Zu den Probanden gehörten unter anderem Menschen, Affen und Ratten. Mithilfe von bildgebenden Verfahren zeigte er, dass die meisten – aber längst nicht alle – Hirnareale ihre Aktivitäten während einer tiefen Narkose synchronisieren. Zudem deckte er mit seinen Untersuchungen bisher unbekannte Unterschiede zwischen Primaten und Nagetieren auf.

Agnes Steixner-Kumar wurde am 29. März 1990 in Rum, Österreich geboren. Sie hat von Oktober 2016 bis April 2018 in Göttingen Neurowissenschaften studiert und den Titel Master of Science erworben. Anschließend arbeitete sie in der Abteilung „Klinische Neurowissenschaften“ unter der Leitung von Prof. Dr. Hannelore Ehrenreich am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin (jetzt: Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften) an ihrer Promotion, die sie im Juni 2021 mit exzellenten Ergebnissen abschloss. Derzeit ist sie in Elternzeit und wird im September 2022 eine Post-Doc-Stelle bei Boehringer Ingelheim in Biberach antreten. Dort wird sie therapeutische Ziele und Biomarker für die nichtalkoholische Fettlebererkrankung unter Verwendung von Multiomics-Daten untersuchen.

Nikoloz Sirmpilatze wurde am 23. September 1991 in Kutaisi in Georgien geboren. Im Oktober 2015 hat er sein Studium der Neurowissenschaften in Göttingen aufgenommen und im April 2017 mit dem Masterabschluss beendet. Aus seiner anschließenden Doktorarbeit in der Arbeitsgruppe „Funktionelle Bildgebung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Susann Boretius am Deutschen Primatenzentrum resultierte im September 2021 eine herausragende Dissertation. Derzeit arbeitet er als Postdoktorand am Deutschen Primatenzentrum.

Otto Creutzfeldt PhD Award

Der „Otto Creutzfeldt PhD Award“ wird seit 2007 in Erinnerung an den Neurowissenschaftler Otto Detlev Creutzfeldt (1927-1992) an exzellente Absolventinnen und Absolventen des Göttinger Studiengangs Neurowissenschaften verliehen. Der Creutzfeldt-Preis wird durch eine Fachjury an je eine Absolventin oder einen Absolventen des Studiengangs verliehen, die/der die Dissertation in einem Bereich der Grundlagenforschung mit Auszeichnung ‚summa cum laude‘ abgeschlossen und anschließend die Befunde in hochrangigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert hat.

WEITERE INFORMATIONEN:
MSc/PhD-MD-PhD Studiengang Neurosciences (IMPRS)
c/o European Neuroscience Institute Göttingen
Dr. Jonas Barth, Telefon 0551 / 39-61359
Grisebachstr. 5, 37077 Göttingen
gpneuro@gwdg.de
www.gpneuro.uni-goettingen.de

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