Kinder und Jugendliche für medizinische Forschung begeistern
Das Anfang Juni neu gegründete Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ), zu dem am Partnerstandort Göttingen auch die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) gehört, hat sich zum Ziel gesetzt, die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen kontinuierlich zu verbessern. Dazu sollen Kinder und Jugendliche von Anfang an in die Forschungsaktivitäten und die Organisation des Zentrums einbezogen werden.
Ein erster Schritt ist das sogenannte „Empowerment“ – das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche befähigt werden, in der medizinischen Forschung mitzureden, bei Forschungsfragen mitzuentscheiden und so die Forschung in der Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland aktiv mitzugestalten. „Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche erkennen, welche Möglichkeiten sie haben, Einfluss auf medizinische Fragestellungen und damit die Forschung zu nehmen, die sie und ihre Gesundheit betreffen. Auch wir als Erwachsene werden ihre Mitwirkung als Bereicherung erkennen“, sagt Prof. Dr. Jutta Gärtner, Sprecherin des DZKJ und Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der UMG.
In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin fanden deshalb in Kooperation mit dem Göttinger Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) vom 17. bis 19. Juni 2024 erste gemeinsame Projekttage statt. Zusammen mit Mitarbeitenden der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin besuchten 15 Schüler*innen der Jahrgangsstufen zehn bis zwölf neben der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der UMG auch die Göttinger Standorte des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Gemeinsam informierten sich die Schüler*innen über medizinische Forschung, besichtigten die Forschungslabore und diskutierten mit Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen der verschiedenen Einrichtungen über Forschungsprojekte.
In den Laboren der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin durften die Jugendlichen selbst Hand an Pipette und Petrischale legen. Sie mikroskopierten fluoreszierende Zellen, untersuchten, welche Vielzahl an Mikroorganismen auf den Händen lebt und isolierten ihre eigene DNA aus Speichel. „Die Projekttage in der UMG haben uns einen wertvollen Einblick, unter anderem in den Alltag eines Post-Docs gegeben und die Herausforderungen im Gesundheitswesen aufgezeigt“, sagt Janke, 16 Jahre. Post-Docs sind Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich nach ihrer Doktorarbeit in einem Forschungsprojekt engagieren. „Wir sind von dem differenzierten Einblick in die moderne, komplexe Forschung der UMG zum Thema Gesundheit von Kindern und Jugendlichen äußerst angetan. Es war eine sehr lehrreiche Erfahrung, die jede und jeder machen sollte“, ergänzt Linos-Maxim, 16 Jahre.
Martina Dettmar, Lehrerin am THG für Chemie und Biologie, fasst die Projekttage wie folgt zusammen: „Ich freue mich, die ersten Schritte der Einbindung von Kindern und Jugendlichen in die medizinische Forschung mit begleiten zu dürfen. Diese stärkt nicht nur deren Verständnis und Interesse für Wissenschaft, sondern fördert auch ein tieferes Gesundheitsbewusstsein und inspiriert die nächste Generation von Forscherinnen und Forschern."
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