UMG-Vereinbarkeitspreis 2024: Kieferorthopäde für besonderen Einsatz in der Weiterqualifizierung von Mitarbeitenden ausgezeichnet
Prof. Dr. Philipp Meyer-Marcotty, Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZMK) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist mit dem „Vereinbarkeitspreis UMG“ des Jahres 2024 ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am Mittwoch, dem 18. Dezember 2024, statt. Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, überreichte im Beisein von Anja Lipschik, Gleichstellungsbeauftrage der UMG, die Urkunde an den Preisträger.
Mit dem „Vereinbarkeitspreis UMG“ zeichnet der Vorstand der UMG das besondere Engagement zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte mit Familienverantwortung aus. Das Besondere an diesem Preis: Die Mitarbeitenden selbst schlagen ihre Führungskraft für die Auszeichnung vor. Der Preis wird seit 2016 jährlich vom Gleichstellungsbüro der UMG ausgelobt. Eine Jury aus Mitgliedern der Gleichstellungskommission der UMG wählt aus den eingegangenen Vorschlägen die*den Preisträger*in aus – in diesem Jahr wurden 18 Führungskräfte von ihren Mitarbeitenden für den Preis nominiert, der mit 1.000 Euro dotiert ist.
Zur Preisverleihung hatte Prof. Meyer-Marcotty in die Poliklinik für Kieferorthopädie eingeladen. In seiner Position als Führungskraft schätzt er die Werte Transparenz, Miteinander und Qualität besonders. Die Patient*innenversorgung, Forschung und Lehre mit Qualität, ambitioniert und auf hohem Niveau zu gewährleisten, ist sein Anspruch. „Ich habe mich riesig gefreut, in diesem Jahr zum Preisträger gewählt worden zu sein. Ich kann mich noch gut an die Situation, Kinder(wunsch) und das eigene berufliche Vorwärtskommen, erinnern. Dafür arbeiten wir in unserer Poliklinik als ein Team, um Mitarbeitenden gute Bedingungen zu schaffen und eine Kultur des Möglichmachens zu etablieren“, sagt Prof. Meyer-Marcotty. „Das, wofür ich ausgezeichnet wurde, habe nicht nur ich allein, sondern das ganze Team ermöglicht, bei dem ich mich hiermit herzlich bedanken möchte.“
Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes, begrüßt die insgesamt positive Entwicklung im ZMK betreffend der Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familienverantwortung: „Der Weg bis zur Habilitation ist im medizinischen Bereich äußerst anspruchsvoll. Aus diesem Grund bin ich sehr beeindruckt von den insgesamt fünf Habilitationen, die das Zentrum im Jahr 2023 zu verzeichnen hatte, davon sind allein drei aus der Abteilung von Prof. Meyer-Marcotty hervorgegangen. Das zeigt, dass die dafür erforderlichen Leitplanken auch im medizinischen Bereich mit seinen besonderen Herausforderungen durchaus so gestaltet werden können, dass der Karriereweg mit dem Ziel der Habilitation für Mitarbeitende auch mit oder trotz Schwangerschaft und Familienverantwortung funktioniert. Dass dieser Weg zukünftig weiter ausgebaut wird, strebt die UMG als vereinbarkeitsfreundliche Arbeitgeberin strategisch an.“
Die Gleichstellungsbeauftragte der UMG, Anja Lipschik, legt ein besonderes Augenmerk auf die Karrierewege von Frauen. Daher freut es sie besonders, dass die Jury der Gleichstellungskommission das Engagement von Prof. Meyer-Marcotty mit dem Preis anerkennt. Mit der Weiterführung des audit berufundfamilie für eine familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik bekennt sich die UMG zu einer vereinbarkeitsfreundlichen Kultur“, so Lipschik. „Der Vereinbarkeitspreis zeigt, dass bereits viele Bereiche gute Bedingungen für ihre Beschäftigten bieten. Führungskräften wie Prof. Meyer-Marcotty, die proaktiv auch die Karrierewege von Frauen unterstützen, spreche ich meinen Dank aus.“
Begründung
Die Jury der Gleichstellungskommission begründet ihre Entscheidung wie folgt: Prof. Meyer-Marcotty bietet in seiner Poliklinik ausgesprochen vereinbarkeitsfreundliche Bedingungen zur Weiterqualifizierung für das Erreichen einer Habilitation, insbesondere für Frauen. Forschung im Rahmen der eigenen fachlichen Weiterqualifizierung findet bei ärztlichem Personal häufig am Abend oder am Wochenende statt, da konzentriertes Arbeiten an Forschungsprojekten während des Klinikbetriebs mit Patient*innenversorgung und Lehre zeitlich schwierig umzusetzen ist. Mit Kindern ist auch das nicht mehr ohne Weiteres umsetzbar. Prof. Meyer-Marcotty ermöglicht es durch bedarfsgerechte- Lösungen wie zum Beispiel flexible Arbeitszeitregelungen an Forschungsprojekten zu arbeiten. Davon profitieren vor allem Frauen mit kleinen Kindern in der Phase von Mutterschutz und Elternzeit, die es schwer haben, sich in der Forschung bis zur Habilitation zu qualifizieren. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Regelungen während der Corona-Pandemie kamen der Vereinigung von Kindern und Karriere entgegen. Zahnärztinnen in Weiterbildung wurde während der Schwangerschaft auf diese Weise ein Arbeitsumfeld geschaffen, das ihnen ermöglichte, 100 Prozent weiter zu arbeiten und diese Zeit als Weiterbildungszeit anerkannt zu bekommen. Oberärztinnen konnten in der Schwangerschaft in ein fünfzigprozentiges Beschäftigungsverbot gehen, um sich in den Bereichen Forschung und Lehre weiterzuentwickeln. Unter diesen Bedingungen hat die Klinik seit 2016 zehnmal Nachwuchs bekommen, darunter sechs Kinder von vier Oberärztinnen.
Hintergrund
Philipp Meyer-Marcotty, Vater zweier Kinder, ist Anfang 2015 von Würzburg nach Göttingen gekommen, um den Ruf auf den Lehrstuhl für Kieferorthopädie anzunehmen. Seine Ehefrau ist Zahnärztin und pendelt wöchentlich zu ihrer eigenen Praxis in München. Vor dem Umzug der Familie war er in Elternzeit und hat die beiden, damals noch sehr kleinen Kinder mehrere Monate betreut, während seine Frau in Vollzeit gearbeitet hat. Rückblickend beschreibt er diese Zeit als sehr schöne, aber auch sehr anstrengende Phase mit großen organisatorischen Herausforderungen in der neuen Stadt. Diese waren in der Berufstätigkeit beider Elternteile begründet und der Zeit bis die beiden Kinder in die Kinderbetreuung kamen. „Ich denke, ich weiß ganz gut, was es heißt, alles unter einen Hut zu kriegen – oder es zumindest zu versuchen“, so Prof. Meyer-Marcotty. Besonders schwierig sei es immer gewesen, wenn die Kinder krank waren oder seine Frau von ausgefallenen Zugverbindungen betroffen war. Er war sehr beeindruckt, als er im Jahr 2024 von der erneuten Nominierung für den Vereinbarkeitspreis der UMG durch seine Mitarbeiter*innen erfahren hat.
Der „Vereinbarkeitspreis UMG“
Der „Vereinbarkeitspreis UMG“ wurde als Instrument zur Förderung einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Familien- und Privatleben für UMG-Angehörige institutionalisiert. Er ist eine sichtbare Auszeichnung für Führungspersonen, die sich in ihrer Einrichtung für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen. Eine Führungsperson kann den Preis einmalig gewinnen. Der Preis wird vom Vorstand der UMG verliehen und ist mit 1.000 Euro dotiert. Das Preisgeld ist in der Einrichtung der*des Preisträger*in für den Ausbau familienfreundlicher Angebote vorgesehen. Die UMG verleiht deutschlandweit als einzige Hochschulmedizin regelmäßig einen Preis für persönliches Engagement bei der Gestaltung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen.
Eine Übersicht der insgesamt 18 Nominierten des diesjährigen Vereinbarkeitspreises ist auf der Webseite des Gleichstellungsbüros der UMG finden Sie unter: https://www.umg.eu/karriere/familienfreundlichkeit/vereinbarkeitspreis-umg/.Das Team des Gleichstellungsbüros organisiert jährlich die Verleihung des Vereinbarkeitspreises. Der nächste „Vereinbarkeitspreis UMG“ wird im Herbst 2025 ausgeschrieben.
KONTAKT
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Gleichstellungsbüro
Gleichstellungsbeauftragte Dipl. oec. Anja Lipschik
Telefon 0551 / 39-69335
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Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
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