„Wohlergehen und gutes Leben – eine philosophische Analyse im Kontext der Patientenversorgung“
(umg) Eines der zentralen medizinethischen Themen der letzten Jahre war die „Patientenautonomie“. Im Vergleich dazu ist die Auseinandersetzung mit dem „Patientenwohl“ in den Hintergrund geraten. Seine Beurteilung ist jedoch von Bedeutung: Denn die Sorge um das Patientenwohl stellt ein zentrales medizinethisches Prinzip und eine grundlegende ärztliche Pflicht dar. Aber was macht das Patientenwohl aus? Die Begriffe „Wohlergehen“ und „gutes Leben“ werden häufig gleichbedeutend gebraucht. Ist das gerechtfertigt? Haben „Wohlergehen“ und „gutes Leben“ im Zusammenhang mit Patientenversorgung die gleiche richtunggebende Funktion?
In einem Gastvortrag versucht die Münchener Philosophin und Medizinethikerin Dr. des. Anna Hirsch Antworten auf unter anderem diese Fragen zu geben und bezieht sich dabei beispielhaft auf die Lebensphase der Kindheit. Der Vortrag ist öffentlich und findet per Zoom-Stream sowie in Präsenz statt am Dienstag, dem 27. Juni 2023, von 18:00 bis 20:00 Uhr. Veranstaltungsort ist das Institut für Ethik und Geschichte der Medizin in der Humboldtallee 34, 37073 Göttingen. Mit der Veranstaltung wird die Reihe von Gastvorträgen im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur des guten Lebens" (Koordination: Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen) fortgesetzt.
Öffentliche Veranstaltung der DFG-Forschungsgruppe „Medizin und Zeitstruktur guten Lebens“
Gastvortrag „Wohlergehen und gutes Leben – eine philosophische Analyse im Kontext der Patientenversorgung“
Referentin:Dr. des. Anna Hirsch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Ludwig-Maximilians-Universität München
Dienstag, 27. Juni 2023, 18:00 bis 20:00 Uhr via Zoom-Stream und in Präsenz
Veranstaltungsort: Institut für Ethik und Geschichte der Medizin Göttingen, Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
Online (Zoom)https://bit.ly/435PRG7, Passwort: 270623
ZUR PERSON
Dr. des. Anna Hirsch studierte in Augsburg Philosophie und Geschichte sowie Philosophie an der der Rheinischen Friedrichs-Wilhelms-Universität Bonn und war zur gleichen Zeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Bonner Institut für Wissenschaft und Ethik (IWE) tätig. Ihre Doktorarbeit zum Thema „Autonomie und Wohlergehen. Eine philosophische Untersuchung ihres Verhältnisses in der Patientenversorgung“ hat sie im Rahmen des Münchner Kollegs für Ethik in der Praxis (MKEP) verfasst. In der Arbeit geht sie der Frage nach, inwiefern eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Begriffen „Autonomie“ und „Wohlergehen“ zu einem besseren Verständnis beitragen und im Umgang mit medizinethischen Konflikten zwischen ärztlichen Autonomie- und Wohltunspflichten hilfreich sein kann. Dr. des. Hirsch ist gegenwärtig als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.
DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“
Die DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“ (FOR 5022) geht exemplarisch von drei medizinischen Anwendungsfeldern in verschiedenen Lebensphasen und Altersstufen aus: der Behandlung von chronisch herzkranken Personen im jungen und mittleren Erwachsenenalter, der Fortpflanzungsmedizin im mittleren Lebensalter sowie der Gesundheitsversorgung älterer und hochaltriger Menschen. Ziel der Forschungsgruppe ist eine lebenszeitübergreifende Perspektive auf in der Medizin bisher fachlich gesondert behandelte Lebensphasen und Altersstufen. Damit soll eine interdisziplinäre Lebensverlaufs-Forschung in Gesundheitswesen und Ethik begründet werden.
Die DFG-Forschungsgruppe bündelt die Expertise von Wissenschaftler*innen aus Philosophie, Medizinethik, Medizin, Neuerer Literatur- und Medienwissenschaft sowie Soziologie/Sozialpsychologie in acht Teilprojekten. Beteiligt sind neben der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der Universität Göttingen die Humboldt-Universität zu Berlin, die Goethe-Universität Frankfurt und die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Koordiniert wird die Forschungsgruppe von Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der UMG. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben für vier Jahre mit insgesamt etwa 3 Mio. Euro.
Mehr Informationen zu DFG-FOR 5022: https://for5022.de/de/startseite/
WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
Dr. Sonja Deppe
Telefon 0551 / 39-69006
E-Mail: sonja.deppe(at)med.uni-goettingen.de
Humboldtallee 36, 37073 Göttingen