„Pflege-Power“ – Highlights aus dem Förderfonds „Extra“ 2022
Umgesetzte Projekte zum Jahresthema Pflege
Freude am Lernen schaffen
Die Realität des Pflegenotstands ist nicht zu übersehen. Um mehr junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege zu begeistern, setzt die UMG alles daran, den Weg in diesen Beruf zu erleichtern und noch attraktiver zu gestalten.
Daher hatte die Ausbildungskoordination der UMG die Idee, drei Mitarbeiter*innen als Lerncoaches weiterzubilden. Diese stehen nun den Pflegefachkraft-Auszubildenden unterstützend zur Seite. Die Coaches sind keine direkten Ausbilder*innen, sondern konstante Ansprechpersonen, die den Auszubildenden niederschwellige und freiwillige Unterstützung bieten. Sie sind immer da, auch in schwierigen Situationen. Mit diesem Angebot soll die Abbruchquote der Pflegeausbildung gesenkt, die soziale Bindung gestärkt und den Auszubildenden Freude am Lernen vermittelt werden. Ihre Spende trägt so dazu bei, dass unsere Auszubildenden sich langfristig in der Pflege engagieren und sich als Teil der UMG-Community fühlen.
Gemeinsam durch schwierige Zeiten
In schweren Momenten brauchen nicht nur Sterbende, sondern deren Angehörige und auch das Pflegepersonal Unterstützung und Trost.
Dank des Förderfonds „Extra“ konnten wir die Weiterbildung von zwei Mitarbeiterinnen der Klinik für Anästhesie zur professionellen Trauerbegleiterin ermöglichen. Diese einfühlsamen Begleiter*innen stehen den Hinterbliebenen nach schmerzhaften Verlusten und belastenden Situationen bei. Sie bieten Gespräche, vermitteln weiterführende Hilfen und stehen auch dem Pflegepersonal zur Verfügung, denn auch der Abschied von Patient*innen kann ebenso belastend sein. Das Angebot der Trauerbegleitung für Mitarbeitende soll sukzessive ausgebaut und so nachhaltig in der UMG etabliert werden.
Dieses wertvolle Angebot wurde dank Ihrer Spenden möglich!
Die Zukunft der Pflege ?
Um mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten, sind Investitionen unerlässlich. Doch bevor wir große Summen in Systeme stecken, die sich möglicherweise als unpraktisch erweisen, ist es wichtig, sie auszuprobieren. Genau das ermöglichte der Förderfonds „Extra“ im Jahr 2022.
In einem Pilotprojekt wurde eine innovative Technologie getestet: ein modernes, robotergestütztes Bett. Dieses Bett entlastet das medizinische Personal und unterstützt bei der Mobilisation sowie Physiotherapie von Patient*innen.
In Workshops mit Intensivpflegekräften wurden die praktischen Einsatzmöglichkeiten sowie Vor- und Nachteile dieser Technologie evaluiert. Dank solcher Förderprojekte können innovative Entwicklungen schnell im Pflegealltag getestet und eingebracht werden. Zudem wird sichergestellt, dass öffentliche Gelder und Spenden sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden.
Massagesessel – Entspannung pur für die Pflege !
In der Patient*innenpflege sind körperliche Belastungen an der Tagesordnung. Die immer gleichen Bewegungen, sei es das Umdrehen von Patient*innen, das Heben von medizinischen Geräten oder der ständige Wechsel zwischen Stehen und Gehen, können im Laufe der Zeit zu Verspannungen und Verletzungen führen. Und unter dem ständigen Zeitdruck, die Patient*innen optimal zu versorgen, ist Stress oftmals vorprogrammiert.
Um dem entgegenzuwirken, wurden mithilfe des Förderfonds „Extra“ zwei Massagesessel angeschafft. Diese stehen auf den Intensivstationen. Dort können sie von den Ärzt*innen und Pflegefachkräften während ihrer Pausen genutzt werden und sorgen dafür, dass diese entspannt, gesund und voller Energie bleiben - ein Gewinn für alle!
Post-operative Wellness durch ein Friseurwaschbecken
Hautkrebs ist die weltweit am häufigsten auftretende Krebsart.
Fast jede*r vierte Patient*in der UMG-Dermatologie hat eine maligne Neubildung im Gesichtsbereich, welche meist operativ entfernt wird. Diese OP-Wunden sollten unbedingt sauber und trocken gehalten werden, um komplikationslos verheilen zu können. Das zuständige Pflegefachpersonal stellte jedoch fest, dass vielen Patient*innen das Haarewaschen schwerfiel, ohne die Wunde zu benetzen.
Um dieses Problem anzugehen, wurde im Rahmen des Förderfonds „Extra“ ein Antrag für ein Friseurwaschbecken gestellt. Damit geht das Haarewaschen nun super einfach und die Wunde bleibt schön trocken und kann somit schnell heilen.
Dafür ein herzliches Dankeschön an unsere Spenderinnen und Spender!
"Pflege-Skills-Lab“: Praxisnahes Lernen für Pflegeprofis !
Pflegefachkräfte stehen täglich vor neuen Herausforderungen, die nicht immer leicht zu bewältigen sind. Um ihnen zu helfen und sicherzustellen, dass sie in jeder Situation bestmöglich gerüstet sind, wurde in der Klinik für Geriatrie mithilfe des Förderfonds „Extra“ ein „Pflege-Skills-Lab“ eingerichtet. In diesem speziellen Raum können Pflegefachkräfte verschiedene Szenarien mithilfe von Pflegesimulatoren durchspielen und so ihre Fähigkeiten in einer sicheren Umgebung verbessern. Durch diese praxisnahe Schulung wird nicht nur der klinische Pflegealltag optimiert, sondern auch die Sicherheit und das Wohlbefinden der Patient*innen erhöht. Das alles wurde dank Ihrer großzügigen Spenden ermöglicht, die einen echten Unterschied im Pflegealltag ausmachen.
Resilienzgarten – Ein Ort zum Kraft schöpfen für Patient*innen und Mitarbeitende
Teamgesundheit ist eine treibende Kraft für positive Entwicklungen jeder Art. Die Teams der UMG sind die Powerzellen unserer Klinik. Um sie zu stärken, gestalten die Mitarbeiter*innen der Hainbergklinik einen ungenutzten, verwilderten Garten des Geländes zu einem Resilienzgarten um.
Durch Resilienz – die Fähigkeit, sich flexibel an verändernde Lebensumstände anzupassen und trotz Widrigkeiten ein Gefühl von Wohlbefinden und Selbstvertrauen zu bewahren – werden besonders im Klinikalltag positive Bewältigungsmechanismen geschaffen. Patient*innen und Mitarbeitende der Hainbergklinik nutzen diesen Garten nun zum Runterkommen, zum Durchatmen, aber auch zum Austausch untereinander.
So wird im Team das Wir-Gefühl ebenso gestärkt wie die mentale und physische Gesundheit. Und unsere Patient*innen profitieren vom Resilienzgarten doppelt! Eine nachhaltige Bereicherung für alle.
Auch Pflegende pflegen zu Hause
Für viele Pflegefachkräfte hört die Pflegetätigkeit in der UMG nicht mit dem Dienstende auf, denn zu Hause in der Familie wartet oftmals die Pflege eines Angehörigen auf sie. Diese Situation ist keine Seltenheit. Die Herausforderung der doppelten Verantwortung, der Pflegekräfte sich dabei stellen müssen, ist enorm – sowohl körperlich als auch psychisch.
Mit dem Förderfonds „Extra“ kann nun die Einrichtung einer „offenen Sprechstunde“ im UMG-Patient*innenmanagement gefördert werden. Dort erhalten die Mitarbeitenden, die Angehörige pflegen, nicht nur psychische Unterstützung, sondern auch Beratung zu alternativen Betreuungsmöglichkeiten, zur Reduzierung ihrer Arbeitsstunden und zur Bewältigung von Konflikten im Team. Woche für Woche wächst das Bewusstsein für die Herausforderungen, denen unsere pflegenden Kolleg*innen gegenüberstehen.
Wir möchten uns bei allen Spender*innen herzlich für diese wertvolle Hilfe bedanken!
Schmerzlinderung ohne Nebenwirkungen – TENS macht's möglich
Was tun bei Schmerzen? Pflegefachkräfte möchten mehr tun können, als Medikamente zu verabreichen, wenn ein*e Patient*in über Schmerzen klagt. Gut, dass es wirksame Methoden zur Schmerzlinderung gibt, die nichtmedikamentös sind!
Ohne viele Nebenwirkungen kann TENS bei bestimmten Erkrankungen wirksam Schmerzen mindern. TENS, das steht für Transkutane Elektrische Nervenstimulation. Die kleinen Geräte senden über Klebeelektroden elektrische Impulse durch die Nerven. Ein unkompliziertes Verfahren, welches nun das Schmerzmanagement der UMG bereichert. Denn bei einer regelmäßigen Anwendung kann TENS die Schmerzbelastung von Patient*innen deutlich erleichtern. Und auch das Pflegefachpersonal profitiert: Sie haben noch mehr Möglichkeiten, ihren Patient*innen zu helfen, wenn diese unter Schmerzen leiden. Die Anschaffung der TENS-Geräte hat sich heute schon gelohnt. Doch zur Sicherheit wird es eine pflegewissenschaftliche Begleitevaluation und anschließende Studie geben – eine gelungene Investition Ihrer Spende!
Herzlichen Dank!